Interview mit unseren beiden Vereinsvorsitzenden

Musikverein Marktleugast feiert 130 Jahre Vereinsgeschichte mit großem Fest vom 13. bis 15. Juni 2025
Der Musikverein 1895 Marktleugast blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück – und lädt vom 13. bis 15. Juni 2025 zum großen Jubiläumswochenende. 130 Jahre Musik, Gemeinschaft und Engagement wollen gefeiert werden – mit Musikbegeisterten aus der gesamten Region. Hinter den Kulissen arbeiten Matthias Nitsch (1. Vorsitzender) und Georg Purucker (2. Vorsitzender und Festausschussvorsitzender) mit ihrem Team seit Monaten an einem Fest, das Generationen zusammenbringen soll.
„Seit meiner Kindheit im Verein – da gehört die Musik einfach zum Leben dazu“
Für Matthias Nitsch, seit 2023 erster Vorsitzender, ist das Jubiläum auch persönlich etwas Besonderes. „Ich bin seit 1996 dabei, habe beim Paul Schramm gelernt und bin quasi im Musikverein aufgewachsen“, erzählt er. Er spielt während des Jahres Flügelhorn, bei den Konzerten auch Waldhorn – und betont: „Wenn man seine Jugend im Verein verbringt, dann ist der Musikverein keine Nebensache – er ist ein Teil des eigenen Lebens.“ 130 Jahre Musikverein – das sei eine gewaltige Wegmarke. „Das fühlt sich schon sehr besonders an. So eine Geschichte haben nicht viele Vereine. Und es ist einfach schön, dass wir jetzt endlich wieder ein großes Fest feiern können.“
Ein Fest, das vor allem eines will: alle mitnehmen
Georg Purucker, der 2011 zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde und seit 2023 als zweiter Vorsitzender sowie als Leiter des Festausschusses aktiv ist, hat die Planungen von Anfang an begleitet. „Eigentlich wollten wir schon 2020 das 125-jährige Jubiläum feiern. Alles war vorbereitet – doch dann kam Corona. Am 15. März 2020 war plötzlich Schluss, Lockdown. Das tat richtig weh.“ Die Entscheidung, das Jubiläum auf 2025 zu verschieben, sei damals nicht leicht gewesen. „Viele haben uns belächelt: ‘So weit verschieben?’ Aber es war richtig. Jetzt können wir es umso größer feiern.“
Für Purucker war immer klar: „Es ist ein Fest für alle. Nicht nur für die aktiven Musiker, sondern auch für alle, die den Verein in den letzten 130 Jahren geprägt haben – Ehemalige, passive Mitglieder, Freunde. Das ist eine generationsübergreifende Leistung, die wir gemeinsam würdigen wollen.“
Serenade in Flammen, Festzug, RACE und Gemeinschaftschor – Programm mit Gänsehaut-Garantie
Höhepunkt des Festwochenendes wird die „Serenade in Flammen“ am Samstagabend, ein stimmungsvolles Konzert mit musikalischer Darbietung unter freiem Himmel und einer spektakulären Feuershow. „So etwas gab’s hier noch nie“, sagt Purucker. Die Idee kam von Raimund Schramm, einem erfahrenen Vereinsmitglied. „Er hat Kontakte zu Feuerjongleuren – und wir dachten, warum nicht? Musik trifft Flamme – das wird ein echtes Erlebnis.“
Auch der Festzug am Sonntag mit anschließendem Gemeinschaftschor auf dem Bolzplatz soll für bleibende Eindrücke sorgen. „Ich freue mich riesig auf diesen Moment“, sagt Matthias Nitsch. „Wenn alle Kapellen gemeinsam musizieren, das ist pure Emotion.“ Rundherum wird es ein vielseitiges musikalisches Programm geben – mit Kapellen aus dem ganzen Landkreis, Frühschoppen, Blasmusik im Biergarten und Begegnung. Für Stimmung sorgt am Freitagabend die Band RACE, die die jüngere und junggebliebene Generation auf die Beine bringen soll. „Da wird richtig was los sein“, verspricht Purucker.
Was den Verein heute ausmacht – und in Zukunft tragen soll
Die Mischung aus Erfahrung und Nachwuchs ist für beide Vorsitzende zentral. „Wir haben Musiker, die sind seit 50 Jahren dabei, und andere, die haben gerade erst angefangen“, sagt Nitsch. „Das funktioniert, weil wir uns durch die Musik verstehen – im Proberaum genauso wie beim Bier danach.“
Auch Georg Purucker betont: „Diese Verbindung zwischen Jung und Alt, das Miteinander – das ist das Herz des Vereins. Viele Ideen kommen von den Jüngeren. Wenn wir nach der Probe zusammensitzen, entsteht oft ganz spontan etwas, das wir als Ältere dann gerne aufnehmen und mittragen.“
Mit Rückgrat in die Zukunft
Für die kommenden Jahre wünschen sich beide vor allem Kontinuität. „Ich hoffe, dass wir spielfähig bleiben, dass unsere Jugendarbeit weiterwächst und wir weiterhin so präsent in der Gemeinde und darüber hinaus sind“, sagt Nitsch. Besonders stolz ist Purucker auf den erfolgreichen Dirigentenwechsel 2012: „Peter Weiß hat damals von Hans Georg Busch den Dirigentenstab übernommen und mit seiner symphonischen Ader vor allem die Josefskonzerte auf ein neues Niveau gehoben. Dass wir das so reibungslos hinbekommen haben, zeigt die Stärke unseres Vereins.“ Auch Julian Will, heute Musiklehrer, stammt aus den eigenen Reihen und übernimmt regelmäßig als Dirigent die Blasmusikauftritte – „da merkt man: unsere Ausbildung trägt Früchte.“
Drei Worte für den Musikverein?
„Modern, innovativ, freundschaftlich“, sagt Matthias. Georg ergänzt: „Modern, leistungsorientiert, zusammenhaltend.“ Beide sind sich einig: Der Musikverein ist lebendig wie eh und je – und das wird er auch 2025 wieder unter Beweis stellen.
Das Programm des Jubiläumswochenendes (13.–15. Juni 2025):
- Freitag: Partyabend mit der Band RACE, Eintritt: 10,00 Euro
- Samstag: Serenade in Flammen – Abendkonzert mit Feuershow, kostenfrei
- Sonntag: Festzug, Gemeinschaftschor, Frühschoppen & Kapellenprogramm, kostenfrei
- Karten für RACE sind online unter www.musikverein-marktleugast.de sowie bei Christina Purucker (0159–03164909) und Matthias Nitsch (0174–9721644) erhältlich.
Warum man das Jubiläum nicht verpassen darf
„Weil es ein Fest für alle ist“, sagt Matthias Nitsch. „Abschalten, feiern, genießen – wir brauchen das gerade in Zeiten wie diesen.“ Georg Purucker ergänzt: „Das nächste große Jubiläum kommt erst zum 150-Jährigen. Wer weiß, wo wir dann alle stehen. Feste muss man feiern, wie sie fallen – und dieses wird etwas ganz Besonderes.“