Rüdiger Hübschmann und 130 Jahre Musikverein Marktleugast

Ein Inter­view mit Herz: Zum 130-jähri­gen Jubi­läum des Musik­ver­eins Marktleugast erzählt Ehren­vor­sit­zen­der Rüdiger Hübschmann von Anfän­gen, Höhe­punk­ten und seiner großen Liebe zur Blas­mu­sik.

Wenn Rüdiger Hübschmann vom Musikverein spricht, dann tut er das nicht wie jemand, der einfach nur dabei war. Er spricht wie einer, dessen Herz seit über fünf Jahr­zehn­ten im Takt der Blas­mu­sik schlägt. Der ehema­lige Vorsit­zende und Flügel­hor­nist ist ein echtes Urge­stein des Vereins und hat in einem ausführ­li­chen Inter­view bewe­gende Einbli­cke in seine musi­ka­li­sche Lebens­reise gegeben – und in die Geschichte des Vereins, der dieses Jahr sein 130-jähri­ges Jubi­läum feiert.

Ein Leben für die Musik

Seinen Weg in den Musikverein fand Hübschmann 1971 – mit gerade einmal zwölf Jahren. Damals wurde die Jugend­ka­pelle gegrün­det. „Ich war schon in Bamberg im Inter­nat und habe dort im Schü­ler­or­ches­ter gespielt. Als ich in den Ferien heimkam und gehört habe, dass in Marktleugast eine Jugend­ka­pelle entsteht, bin ich mit meinem Bruder Udo gleich zur ersten Probe.“ Dort wurde aus einem Feri­en­pro­jekt eine lebens­lange Leiden­schaft.

Beson­ders geblie­ben ist ihm das Gefühl bei der aller­ers­ten Probe: „Ich habe mich in die dritte Reihe gesetzt, weil ich mich nicht aufdrän­gen wollte. Der Diri­gent Robert Hofmann hat nur gesagt: Geh nach vorn, du spielst das Flügel­horn.“ Zwei Jahre zuvor hatte er begon­nen, Trom­pete zu lernen – ein Instru­ment, das ihn nie mehr losließ.

Vom Musiker zum Motor des Vereins

Doch Rüdiger war nicht nur aktiver Musiker – er war auch viele Jahre lang Erster Vorsit­zen­der des Vereins. „Damals war der Musikverein in einer schwie­ri­gen Phase. Musi­ka­lisch war es ein biss­chen einge­schla­fen. Uns war klar: Es muss sich was tun.“ Mit der Verpflich­tung des neuen Diri­gen­ten Hans-Georg Busch und gemein­sam mit dem Zweiten Vorstand Raimund Schramm an seiner Seite gelang es ihm, den Verein musi­ka­lisch wie orga­ni­sa­to­risch wieder in die Erfolgs­spur zu führen. High­lights wie der Besuch in Rom im Jahr 2000 oder die Teil­nahme an der Steu­ben­pa­rade in New York (2013) sind Meilen­steine, die Hübschmann bis heute als unver­gess­lich beschreibt. „Das war nicht nur Musik, das war Völker­ver­stän­di­gung, Kame­rad­schaft, Erleb­nis pur.“

Wandel und Werte

Viel hat sich verän­dert in den letzten Jahr­zehn­ten. Musi­ka­lisch ist der Verein heute breiter aufge­stellt als je zuvor. „Früher haben wir volks­tüm­li­che Musik gespielt – heute ist das Niveau deut­lich höher, mit sympho­ni­scher Blas­mu­sik beim Josefs­kon­zert zum Beispiel.“ Einen großen Anteil daran hat Diri­gent Peter Weiß, der den Takt­stock seit 2012 führt und mit viel musi­ka­li­schem Fein­ge­fühl und hoher Profes­sio­na­li­tät den Klang­kör­per weiter­ent­wi­ckelt hat.

Auch orga­ni­sa­to­risch ist ein Wandel spürbar: „Heute sind viele junge Leute in der Vorstand­schaft, die Aufga­ben sind auf mehrere Schul­tern verteilt. Früher haben halt die Alten beschlos­sen und das wurde dann gemacht. Heute wird mehr disku­tiert, und das ist gut so.“ 2011 trat Georg Puru­cker in Rüdiger Hübschmanns Fußstap­fen und führte den Verein mit viel Enga­ge­ment weiter, ehe 2023 Matthias Nitsch das Zepter über­nahm – beide stehen sinn­bild­lich für die nächste Gene­ra­tion enga­gier­ter Vereins­füh­rung.

Musik, die verbin­det – für Gene­ra­tio­nen

Dass Musik Menschen verbin­det, zeigt sich auch in den vielen Freund­schaf­ten, die Hübschmann durch den Verein geschlos­sen hat. „Man lernt mitein­an­der Kompro­misse zu schlie­ßen, Verant­wor­tung zu über­neh­men und gemein­sam etwas auf die Beine zu stellen.“ Auch für die Jugend sieht er in der Vereins­ar­beit große Chancen – gerade in Zeiten von Digi­ta­li­sie­rung und wach­sen­der Frei­zeit­an­ge­bote.

Blick nach vorn: Das 130-jährige Jubi­läum

Und nun steht ein Höhe­punkt in der Geschichte des Vereins bevor: Vom 13. bis 15. Juni 2025 feiert der Musikverein 1895 Marktleugast sein 130-jähri­ges Bestehen – und lädt die ganze Region herz­lich ein, mit dabei zu sein.

Die Partyband Race

Freitag, 13. Juni 2025 – Auftakt mit „RACE“

Der Beginn des Jubi­lä­ums­wo­chen­en­des wird von der Band „RACE“ gestal­tet, die mit ihrer mitrei­ßen­den Musik für ausge­las­sene Stim­mung sorgen wird. Ein unver­gess­li­cher Abend, um gemein­sam in das Fest zu starten.


Samstag, 14. Juni 2025 – Blas­ka­pelle und „Sere­nade in Flammen“

Ab 16:00 Uhr spielt der Musikverein Neuken­roth auf – zünf­tige Märsche, böhmi­sche Klas­si­ker und moderne Blas­mu­sik bringen das Zelt zum Klingen. Abends erwar­tet die Gäste dann ein ganz beson­de­res Open-Air-Erleb­nis: Unter dem Motto „Sere­nade in Flammen – Musik & Feuer“ spielt das Sinfo­ni­sche Blas­or­ches­ter Marktleugast ab ca. 21:45 Uhr ein fest­li­ches Konzert unter freiem Himmel. Musi­ka­lisch beglei­tet von feier­li­chen Melo­dien, Film­klas­si­kern und moder­nen Stücken, bietet die Cobur­ger Künst­ler­gruppe Aurora Ignis dazu eine spek­ta­ku­läre Feuer­show, abge­stimmt auf die Musik – ein Gänse­haut­mo­ment in einzig­ar­ti­ger Atmo­sphäre.


Sonntag, 15. Juni 2025 – Fest­got­tes­dienst, Festzug und Kreis­mu­sik­fest
Der Sonntag beginnt feier­lich mit einem Fest­got­tes­dienst, musi­ka­lisch umrahmt vom Posau­nen­chor Veitlahm. Im Anschluss zieht ein großer Festzug durch Marktleugast, beglei­tet von zahl­rei­chen örtli­chen und regio­na­len Verei­nen sowie befreun­de­ten Musik­grup­pen. Nach dem Umzug geht’s in der Ober­land­halle weiter: Ein Gemein­schafts­chor und ein abwechs­lungs­rei­ches Blas­mu­sik­pro­gramm mit zahl­rei­chen Musik­ver­ei­nen aus der Region sorgen für einen stim­mungs­vol­len Ausklang – für Fans tradi­tio­nel­ler wie moder­ner Blas­mu­sik ein echtes High­light.

Karten & Infos

Alle Infos zum Programm, Ticket­ver­kauf und teil­neh­men­den Kapel­len werden regel­mä­ßig aktua­li­siert auf: 130jahre.musikverein-marktleugast.de

Die meisten Veran­stal­tun­gen sind eintritts­frei.

Eintritts­kar­ten für das Konzert von RACE (Frei­tag­abend) sind hier erhält­lich:
– online auf https://130jahre.musikverein-marktleugast.de/party-mit-race/
– sowie persön­lich bei Matthias Nitsch (0174 — 9721644), Chris­tina Puru­cker (0159 — 03164909)

Ein Aufruf zum Mitfei­ern

„Ich freue mich einfach, wenn wir drei Tage lang Blas­mu­sik erleben dürfen, viele Menschen wieder­se­hen und gemein­sam feiern“, so Hübschmann. „So ein Fest gibt’s heute nicht mehr an jeder Ecke – das sollte man sich nicht entge­hen lassen!“ Der Musikverein Marktleugast lädt deshalb alle Bürge­rin­nen und Bürger herz­lich ein: Kommt vorbei, feiert mit, unter­stützt die Blas­mu­sik – und wer weiß, viel­leicht packt euch ja auch der Funke wie einst Rüdiger Hübschmann.

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